Meinhardt ruft dich an und fragt, ob die Interesse an ein wenig Grundlagenforschung hättest. Er würde gerne die genauen Auswirkungen von Verdunkelung auf technische Geräte erforschen, mit und ohne Auspexfähigkeiten des Betrachters, in Abhängigkeit von der verstrichenen Zeitdauer und der Verwendung von Bildbearbeitungstechniken.
Ziel könnte sein, eine Kameratechnik zu entwickeln, die Verdunkelung entdecken kann. Deren Einsatz kann man sich dann fürstlich entlohnen lassen.
Hm, faszinierender Gedanke... Wie hast du dir das denn so vorgestellt? Also so gesehen helf ich doch gern, solange mir diese Entwicklung nicht selbst später das Leben schwer macht.
Und was das finanzielle betrifft, ich kann zur Zeit wirklich nicht klagen. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass du mir bei einer anderen Sache helfen könntest. Du sag mal, wie stellst du das eigentlich sonst immer an, dass du maskeradegerecht Blutsdiener erschaffst? Also das kein Problem ist, dass die Menschen an drei verschiedenen Tagen dein Blut trinken, ohne dass sie das merkwürdig finden oder gar eine Gefährdung darstellen? Beherrschst du sie? Ich bin nämlich seit einiger Zeit mit dem Gedanken am spielen, mir einen Gouhl zuzulegen...
Erst mal ist das nur eine Grundidee. Vielleicht setzen wir uns einmal in den nächsten Nächten zusammen und machen einen Plan. Natürlich darf die Entwicklung niemanden benachteiligen, daher werden wir gemeinsam entscheiden, wann, wie und für wen sie eingesetzt wird. Ich denke auch daran, dass das Gerät nicht verkauft, sondern mit geschultem Personal vermietet wird, vor allem für Veranstaltungen. Es wird aber sicher viele Monate, wenn nicht Jahre dauern, etwas Wirkungsvolles zu entwickeln.
Was das Ghulen betrifft: Bisher war dies eine Mischung aus Beherrschung und Bestechung. Das Blut habe ich zuvor mit herbem Wein gemischt, gefiltert und als exzentrische Wette "verkauft". Da sich meine beiden jetzigen Blutsdiener gut kannten, konnte das fast zeitgleich erfolgen. Und nach dem ersten Schluck ist ja bereits eine sehr deutliche Zuneigung da, die das Folgende einfacher macht. Geholfen hat auch, dass die beiden keine direkten Verwandten haben, mit denen man über solche Seltsamkeiten sicher eher spricht als mit Bekannten, Freunden oder Arbeitskollegen.
Über die Einzelheiten zu meiner neuen Ghulin möchte ich derzeit nicht sprechen. Ich hoffe, du verstehst das.
Oh, ich wusste gar nicht, dass du eine neue Guhlin hast. Ich wollte dir ja auch weder auf die Nerven gehen, noch mich zu sehr in deine Privatsphäre einmischen.
Nach welchen Kriterien hast du denn Giorgio und Daniel ausgesucht?
Was das Zusammensetzen betrifft, momentan hab ich Zeit. Wenn du Zeit hast, können wir uns ja morgen Abend bei deiner Firma treffen...?
Kein Problem. Ich sage schon, wenn ich etwas für unangemessen halte, das kennst du doch.
Frau Hauptmann war so freundlich, mir ihre Ghulin zu hinterlassen, die sie auf einen meiner sterblichen Kunden angesetzt hatte. Die Ghulin hat sich verliebt, er hat sie abgelegt, sie hat versucht ihn zu töten, ich habe auf sie geschossen. Da hatte Frau Hauptmann keine Verwendung mehr für sie, ich schon.
Bei Giorgio und Daniel ging es mir um athletische, präsentable Männer ohne Familie. Fitnessstudios taugen ganz gut für solche Suche.
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